Rätisches Grauvieh
Herkunft und Entwicklung Das Rätische Grauvieh hat seine Wurzeln weit zurück und wird als Kreuzungsprodukt der Völkerwanderung bezeichnet. Immer wieder gab es Einflüsse neuer Kulturen. Bereits die Pfahlbauer kannten das Torfrind, das im 6. Jh. vor Ch. mit den Rätiern von Italien her mit damals grossrahmigen silbergrauen Rindern vermischt wurde. Aber auch die Kelten, die Alemannen und die Walser brachten ihr Vieh mit. Im Kanton Graubünden war das Rätische Grauvieh noch vor hundert Jahren sehr stark verbreitet. Man kannte den leichten Albula und den etwas schwereren Bündneroberländer Schlag. Die einzelnen Tiere variierten stark in Form und Farbe. So reichten die Farben von eisengrau, silbergrau, dunkelgrau bis zu graugelb mit stark fuchsigem Stirnschopf. Die kleinrahmigen Tiere galten als ausgesprochene Dreinutzungstiere (Arbeit, Milch, Fleisch). In der Schweiz ging das Grauvieh um 1920 in der Braunviehpopulation auf. Knapp über der Grenze im Tirol konnte sich das Grauvieh bis heute halten. Im Oberinntal und der Finstermünzschlucht, wohin oft Stiere des Albulaschlages ausgetauscht wurden, gibt es noch einzelne Tiere des ursprünglichen, kleinen Typs. |
Heutige Verbreitung Um das Grauvieh in der Schweiz wieder anzusiedeln, musste Pro Specie Rara anfänglich ausgewählte, kleinrahmige Tiere importieren. Seither hat sich das Rätische Grauvieh im Schweizerischen Berggebiet wieder etabliert. Wichtiger Schwerpunkt der heutigen Zucht bildet der Kanton Graubünden, doch auch im übrigen Alpengebiet, im Jura und gar im Mittelland hat diese Rasse Züchter und Liebhaber gefunden. |
Eigenschaften |